Skip to main content

Nach gut einem halben Jahr im mehr oder weniger Verborgenen hat Zalando seine „Offensive zu mehr Personalisierung“ auf die Startseite gehoben. Aufgefallen ist es mir, als die Startseite plötzlich längere Ladezeiten hatte und ich nicht mehr ohne weiteres in den Footerbereich kam, weil ständig irgendwas nachgeladen hat.

b2ap3_thumbnail_dein-zalando-my-feed.JPG

Funktionieren soll MyFeed, indem mir Produkte vorgeschlagen werden, die laut Algorithmus zu meinem bisherigen Shoppingverhalten passen. Damit ich Angebote und Neuheiten nicht verpasse, vermischen sich zwischen „Wir empfehlen dir“ auch „Neuheiten der Woche“ und „Beliebt bei Zalando“.

Obwohl ich eingeloggt sein muss, um die Empfehlungen auf der Startseite zu sehen, wird mein Shoppingverhalten aus meinem jeweiligen Browserverlauf analysiert, habe ich doch unterschiedliche Produktempfehlungen im Firefox und Chrome (trotz selben Login). Lösche ich also nach jedem Besuch meine Cookies, weiß der Algorithmus recht wenig über mich und schlägt mir überwiegend neue und beliebte Produkte vor. Um Zalando mehr von mir zu erzählen, kann ich direkt im Feed Marken mit „Mag ich“ kennzeichnen und an meinem Kundenkonto speichern. Da ich das als „gefällt mir“-Kennzeichnen von Social-Plattformen kenne, ist ein solcher Button auch schnell gedrückt.

Wenn meine Lieblingsmarke in meinem aktuellen Feed noch nicht auftaucht, bietet mir Zalando auch die Option diese über ein Menü samt Suchfunktion hinzuzufügen. Auch kann ich dort meine bisher gelikten Marken wieder abwählen und mich von der Rubrik „Unsere Neuheiten“ verabschieden.

b2ap3_thumbnail_dein-zalando-persoenliche-einstellungen.JPG

Speichere ich meine MyFeed-Einstellung wird mir links oben ein Aktualisierungs-Symbol mit einer Zahl angezeigt. Was sich hinter der Zahl verbirgt, wird mir bei Mouseover leider nicht erklärt, aber sowie ich das Icon klicke, bestätigt sich meine Vermutung, dass ich danach genau diese Anzahl an neuen Produkten in meinem Feed finde.

b2ap3_thumbnail_aktualisierungs-icon.JPG

Soweit also zumindest die Logik, welche Marken mir im Feed angezeigt werden. Welche Produkttypen ich dort angeboten bekomme, wird mir noch nicht ganz klar. Letztlich habe ich in meinem Feed ein Sammelsurium an Produkten von Zehentretern, über T-Shirts, Jeans bis hin zu Sweatshirts, welches sich mit Suchen nach „Shirts“ und „Lederjacken“ auch nicht groß ändert. Um mich von den Produkten zu „befreien“, die mich gar nicht interessieren, kann ich aber auch jedes Produkt oder jede Marke aus meinem Feed entfernen.

Überzeugt mich eine Empfehlung, kann ich das Produkt auch direkt von der Startseite aus in den Warenkorb legen. Unterhalb des Produktelements werden mir dort nochmal zehn ähnliche Artikel angezeigt, was bei mir die Frage aufwirft, ob Zalando selbst nicht an die gemachte Empfehlung glaubt, um mir jetzt 10 Alternativen aufzuzeigen.

b2ap3_thumbnail_produktansicht.JPG

Was meiner Meinung nach noch fehlt/optimiert werden sollte:

1. Die Rubrik „Angebote deiner Lieblingsmarken“

Jede Marke hört es nicht gerne, aber die User stehen drauf: Markenartikel zum Schnäppchenpreis. Neben „Wir empfehlen dir“, „Neuheiten der Woche“ und „Beliebt bei Zalando“ darf diese Rubrik also eigentlich nicht fehlen, da sie großes Potenzial hat, um die User schnell vom Kauf und der Nutzung dieses Features zu überzeugen.

2. Bestimmte Marken komplett ausschließen

Aktuell ist es zwar möglich, Marken zu liken, aber nicht für immer aus seinem Feed zu verbannen. Wenn ich aber weiß, dass ich die Marke XY aus welchen Gründen auch immer nicht kaufen werde, nimmt sie nur unnötigen Platz für die Empfehlungen, auf die ich vielleicht anspringen würde, weg.

3. Berücksichtigung der bisherigen Bestellungen

Meine bisherigen Bestellungen scheinen in meinen Empfehlungen noch keine Berücksichtigung zu finden, dabei würde aus diesen ggbfs. schon hervorgehen, welche Marken ich mögen könnte. So war in meinen letzten Bestellungen jeweils ein Artikel von s.Oliver als auch einer von Onitsuka Tiger drin. Dass ich diese Marken mögen könnte, war mir auch nicht bewusst, Daten lügen aber bekanntlich nicht. Wären sie in meinem Feed aufgetaucht, hätte ich daher bestimmt auch unbewusst auf den „Mag ich“-Button gedrückt (wozu ich nicht kam, weil sie nicht auftauchten).

Auch könnte mir Zalando direkt meine Größe vorausgewählt setzen, schließlich weiß Zalando welche Größen ich grundsätzlich bestelle und hat sogar ein Tool, welches mir auf Basis meiner bisherigen Marken-/Größenpräferenzen vorschlägt, welche Größe für eine noch nicht gekaufte Marke passen könnte.

4. Empfehlungen so zu gestalten, dass sie auch echte Empfehlungen sind

Aktuell wirken die Produktempfehlungen noch recht simpel zusammengestellt. Meine Suche nach „Lederjacke“ lässt den Algorithmus scheinbar annehmen, dass ich an jeglicher Art von Jacke interessiert sein könnte. Auch wird mir mittendrin ein Fussballschuh angezeigt, der von der Zielgruppe ja schon recht speziell ist. Dass ich in meinem Shoppingverhalten angedeutet haben könnte, dass ich Fussballschuhe suche, würde mich überraschen.

5. Erwartungen vorher klären

Zwar ist es eine Kleinigkeit (und genauso schnell auch umgesetzt), aber für das Aktualisierungs-Symbol würde ich mir bei Mouseover einen kleinen Erklärungstext („Wir haben drei neue Empfehlungen für dich. Jetzt aktualisieren“) wünschen, der meine Erwartung, was danach passiert, frühzeitig klärt (vielleicht hasse ich aber auch einfach Überraschungen ;)).

Leave a Reply