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Seit dem 28. Juni 2025 gilt in Deutschland das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), welches auch Auswirkungen auf die E-Mail-Kommunikation mit deinen Kunden hat. Welche E-Mails betroffen sind, was jetzt zu tun ist und warum Barrierefreiheit auch im Marketing eine echte Chance sein kann, erklären wir dir in diesem Beitrag.


Welche E-Mails sind betroffen?

Das Gesetz richtet sich vor allem an digitale Produkte und Dienstleistungen, die für Verbraucher:innen bestimmt sind. Das heißt:

Pflicht zur Barrierefreiheit besteht für:

  • Transaktions- und Service-E-Mails, z. B.:
    • Bestell- oder Versandbestätigungen
    • Rechnungen, Passwort-Zurücksetzungen
    • Vertragsrelevante Informationen

Nicht verpflichtend, aber empfehlenswert:

  • Marketing-Mails und Newsletter
    • Solange sie nicht Bestandteil eines Vertragsschlusses sind
    • Aber: Gute Barrierefreiheit bringt Vorteile für Reichweite, Nutzererlebnis und Conversion

Was bedeutet Barrierefreiheit konkret für E-Mails?

Um E-Mails barrierefrei zu gestalten, solltest du folgende Punkte beachten:

  1. Alt-Texte für Bilder: Damit Screenreader die Inhalte erfassen können
  2. Klare HTML-Struktur: Überschriften, Listen und Rollen richtig einsetzen
  3. Guter Farbkontrast und lesbare Schriftgrößen
  4. Responsive Design, auch bei starker Vergrößerung gut lesbar
  5. Tastaturbedienbarkeit: Keine Funktionen nur per Maus steuerbar
  6. Verständliche Sprache und klare Call-to-Actions
  7. Barrierefreiheitserklärung verlinken (insbesondere bei transaktionalen Mails)
  8. Regelmäßige Tests mit Tools und echten Nutzer:innen

Wer ist betroffen – und wer nicht?

Das Gesetz gilt grundsätzlich für Unternehmen, die digitale Produkte und Dienstleistungen an Verbraucher:innen verkaufen.

Ausnahmen:

  • Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden und max. 2 Mio. Euro Umsatz im Jahr
  • Reine B2B-Kommunikation

So setzt du Barrierefreiheit in deinem E-Mail-Marketing um

  1. Führe ein Audit durch und prüfe, welche deiner E-Mails transaktional sind (Denn nur diese sind erstmal Pflicht)
  2. Templates überarbeiten: Alt-Texte, Kontraste, Struktur
  3. Team schulen: Barrierefreiheit als Standard etablieren
  4. Marketing-Mails freiwillig anpassen: Inklusive Kommunikation lohnt sich

Fazit: Pflicht, Chance und Wettbewerbsvorteil

Auch wenn nicht alle E-Mails gesetzlich betroffen sind, kannst du jetzt schon anfangen, deine E-Mails barrierefrei zu gestalten. Alle genannten Maßnahmen, wie klare HTML-Struktur, Alt-Texte etc. werden sich auch positiv auf deine Zustellbarkeit auswirken.

Du möchtest eine Checkliste? => Hier Checkliste für barrierefreie E-Mails herunterladen